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Südindische oder Salem-Baumvogelspinne (Poecilotheria formosa) ist eine Webspinne aus der Familie der Vogelspinnen (Theraphosidae). Entsprechend ihren Trivialnamen ist die Art im Süden Indiens endemisch.
Einer der deutschen Bezeichnungen ähnlich wird die Art im Englischen als Salem ornamental tarantula (übersetzt Salem-Ornamentvogelspinne) bezeichnet.
Das Weibchen der Südindischen Baumvogelspinne erreicht eine Körperlänge von etwa 60 und das Männchen eine von etwa 50 Millimetern. Die Art besitzt eine braune Grundfärbung und wie alle Arten der Gattung eine kontrastreiche Zeichnung, die besonders beim Weibchen stark ausgeprägt ist. So besitzt das Weibchen ein helles Ornamentmuster auf dem Prosoma (Vorderkörper) und dem Opisthosoma (Hinterleib) und ebenso hell geringelte Extremitäten. Beim Männchen sind die Musterungen weniger stark vorhanden.
Eine der Indischen Baumvogelspinne ähnliche Art ist die nah verwandte, allerdings in Zentralindien vertretene Poecilotheria chaojii. Von der Indischen Baumvogelspinne unterscheidet sich diese durch die hier auf der Ventralseite des vierten Beinpaares fortgeführte Ringelungen. Außerdem bestehen einige Ähnlichkeiten mit der Art Poecilotheria tigrinawesseli.
Die Südindische Baumvogelspinne bewohnt entsprechend der Trivialbezeichnungen Südindien als Endemit und teilt sich einige Gebiete ihres Verbreitungsgebiets mit der zur gleichen Gattung zählenden Tigervogelspinne (P. regalis). Wie diese lebt die Südindische Baumvogelspinne in den Regenwäldern des Verbreitungsgebiets. Anders als die Tigervogelspinne kommt sie allerdings ausschließlich im Tiefland vor.
Die Südindische Baumvogelspinne zählt wie die anderen Arten der Gattung Poecilotheria zu den baumbewohnenden Vogelspinnen und legt innerhalb ihres Habitats Wohngespinste an, diese bevorzugt in Baumhöhlen. Die wie alle Vogelspinnen nachtaktive Art verlässt ihr Wohngespinst, anders als andere Arten der Familie, auch häufig tagsüber auf Suche nach Beutetieren.
Mit den weiteren Arten der Gattung teilt die Südindische Baumvogelspinne ihr scheues Wesen. Bei Störungen versucht sie meist blitzartig zu fliehen. Ist der Spinne eine Flucht nicht gegeben, dann nimmt sie die für Vogelspinnen typische Drohgebärde ein und kann in größter Not auch beißen.
Die Südindische Baumvogelspinne ist ganzjährig aktiv und ihr Fortpflanzungsverhalten weicht nicht weiter von dem anderer Vogelspinnen ab. Ein Weibchen legt einige Zeit nach der Paarung einen Eikokon an, der 50 bis 200 Eier enthalten kann. Die innerhalb eines gewissen Zeitraums nach der Fertigung des Kokons geschlüpften Jungtiere sind hellbraun gefärbt und weisen dunkle Zeichenelemente auf. Weibchen der Art werden in Gefangenschaft zwölf bis fünfzehn Jahre alt, die Männchen sind kurzlebiger.