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Chilobrachys fimbriatus ist eine Spinne aus der Familie der Vogelspinnen (Theraphosidae). Die Art kommt im westlichen Indien vor.
Die englische Trivialbezeichnung von Chilobrachys fimbriatus lautet Indian Violet Tarantula und Indian Violet Earthtiger (übersetzt etwa „Indische Violette Vogelspinne“ und „Indischer Violetter Erdtiger“).
Chilobrachys fimbriatus erreicht eine Körperlänge von etwa 50 bis 70 Millimetern und eine Beinspannweite von gut 150 Millimetern. Sie zählt damit zu den mittelgroßen Vogelspinnenarten. Während die Jungtiere einheitlich braun gefärbt sind, weisen die ausgewachsenen Spinnen eine sehr kontrastreiche Farbgebung auf.
Das Opisthosoma (Hinterleib) verfügt über eine beige-braune Grundfärbung und eine dunkle Linierung, die ein Muster formt, das entfernt an Fischgräten erinnert. Die Grundfärbung geht bei größeren Exemplaren von beige-braun in rehbraun über. Die beiden vorderen Beinpaare sind dunkler gefärbt als die beiden hinteren. Die Femores (Schenkel) weisen durch Irisierung (Lichtbrechung) einen bläulichen Schimmer auf.
Werden kurz zuvor gehäutete Exemplare mithilfe einer passenden Lichtquelle beleuchtet, dann erscheinen die beiden vorderen Beinpaare blaugrau und die beiden hinteren Beinpaare rotbraun. Den Lebensraum von Chilobrachys fimbriatus bilden die dortigen tropischen Gebiete, die vom Monsun beeinflusst werden. Die Art ist gegenüber Trockenzeiten genauso unempfindlich wie gegenüber Zeiten mit hoher Luftfeuchtigkeit. In ihrem Lebensraum hält sich die Spinne entsprechend ihrer Lebensweise bevorzugt in Bodennähe auf. Chilobrachys fimbriatus teilt sich ihren Lebensraum mit der Vogelspinnenart Thrigmopoeus truculentus.
Chilobrachys fimbriatus wird zu den bodenbewohnenden Vogelspinnen gerechnet und auch diese Art gräbt Erdröhren in den Untergrund, die hier senkrecht oder waagerecht ausfallen und als Aufenthaltsort der Spinne dienen. Diese Wohnröhren werden zusätzlich mit einem Wohngespinst ausgekleidet. Bei der Art sind besonders Jungtiere sehr grabfreudig, während die ausgewachsenen Spinnen dann weniger graben und stattdessen ihre Wohnröhre stark überspinnen.
Chilobrachys fimbriatus ist wie alle Vogelspinnen nachtaktiv und verbringt den Tag in der Wohnröhre, während sie sich am Abend vor dem Röhreneingang aufhält. Die wie nahezu alle Spinnen räuberisch lebende Art Chilobrachys fimbriatus jagt, wie für Vogelspinnen üblich, als Lauerjäger und spürt Beutetiere mithilfe ihres Vibrationssinns auf, einer durch Sensillen (Sinneshaare) aufgenommenen Wahrnehmung. Entsprechend ihrer Lebensweise lauert sie besonders nachts am Eingang ihrer Wohnröhre auf Beutetiere. Ist ein solches in Reichweite gelangt, stürzt sich die Spinne darauf und setzt es mit einem Giftbiss außer Gefecht.
Das Beutespektrum von Chilobrachys fimbriatus umfasst wie bei den meisten Vogelspinnen andere Wirbellose als auch kleinere Wirbeltiere, darunter Reptilien, Amphibien oder Nagetiere in passender Größe.
Chilobrachys fimbriatus zählt zu den defensiveren Vogelspinnen und versucht bei Störungen, etwa bei Begegnungen mit möglichen Prädatoren (Fressfeinden) meist in ihren Unterschlupf zu fliehen, schreckt aber auch nicht vor einer direkten Verteidigung zurück und kündigt einen Angriff mit der für Vogelspinnen typischen Drohgebärde an, bei der sich die Spinne aufrichtet, die Pedipalpen (umgewandelte Extremitäten) und das erste Beinpaar erhebt und die Cheliceren (Kieferklauen) spreizt. Nähert sich der Angreifer der Spinne dennoch, schlägt diese drei- bis viermal mit den erhobenen Extremitäten nach dem Angreifer und erwehrt sich in Bedrängnis auch mit einem Giftbiss.
Wie fast alle Vogelspinnen der Alten Welt und im Gegensatz zu den meisten der Neuen Welt verfügt auch Chilobrachys fimbriatus über keine Brennhaare und kann sich aufgrund dessen nicht mittels des Bombardierens mit abgeworfenen Brennhaaren verteidigen.
Berichte von Bissunfällen bei Menschen, die von Exemplaren von Chilobrachys fimbriatus verursacht wurden, liegen ebenfalls vor. Der Biss der Art gilt als recht schmerzhaft, abhängig von der Körperregion, die von der Spinne gebissen wurde und der Menge des verabreichten Gifts. Wissenschaftliche Analysen über das Toxin (Gift) der Art und deren Toxizität (Giftwirkung) liegen jedoch nicht vor.